Nicht immer hält Spielzeug auch das, was es auf den ersten Blick verspricht. Ich sehe genau hin!

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Montag, 8. Dezember 2014

"Erzähl mir vom kleinen Angsthasen" - gesammelte Bilderbuchgeschichten - Meine Rezension

Vorlesen soll Spaß machen. Natürlich in erster Linie dem Kind. Aber wenn die Geschichte dem Vorleser keinen Spaß macht, merken das Kinder viel zu schnell und dann wird es schwierig, dass das Kind begeistert ist. Was braucht man also: Tolle Geschichten die Spaß machen und möglichst auch noch einen positiven Effekt für das Kind haben.

Heute stelle ich euch die Geschichtensammlung "Erzähl mir vom kleinen Angsthasen vor. Weil Eltern nicht alles selbst lesen können, fasse ich den Inhalt jeder Geschichte kurz zusammen erkläre ich euch hier, was ich von diesen Geschichten halte und ob ich sie empfehlen würde.

Die Eckdaten von "Erzähl mir vom kleinen Angsthasen":

Erschienen sind die einzelnen Geschichten erstmals schon vor vielen Jahren und wurden nun im Jahr 2009 in einem Sammelband im Verlag Beltz / Der Kinderbuchverlag wieder neu aufgelegt und von Corinna Schiller zusammen gestellt. Man findet es unter der  ISBN: 978-3-407-77092-9. Einen Eindruck vom Cover kann man sich auf der Homepage vom Verlag machen. Auf dem Cover sieht man auch aus jeder der Geschichten eine kleine Illustration als Beispiel. Da kann man schon einen ersten Eindruck gewinnen, ob einem der Stil auch gefällt.

Neben einem Vorwort sind 24 Geschichten für Kinder enthalten, die auch alle mit den originalen Illustrationen ausgestattet sind, soweit ich das sehe. Mir gefällt der Stil der allermeisten Bilder sehr gut bis gut. Sie sind kindgerecht, ohne kindisch zu wirken und trotz des Alters erstaunlich frisch geblieben. Die gebundene Ausgabe ist derzeit für 14,95 Euro erhältlich. Das bedeutet, dass man pro Geschichte weniger als einen Euro zahlt. 

Bei uns hat das Verstehen der Geschichten so etwa ab drei Jahren gut geklappt. Sie eignen sich also prima als Vorlesegeschichten. Aber für unsere Kinder war das natürlich nicht der Einstieg ins Vorlesen. Auch für Kinder etwa ab dem zweiten Grundschuljahr sind die Geschichten noch ansprechend genug, um selbstständiges Lesen zu üben. Allerdings sind sie nicht für absolute Leseanfänger geeignet, da die Schrift relativ klein ist und auch einige länger Wörter und Kunstwörter vorkommen.

Wenn diese Geschichten ausgelesen sind, gibt es noch weitere Bände aus dieser Reihe mit noch mehr Geschichten, die auch so schön sind.

Was erwartet Eltern und Kinder?

Die Geschichten sind alles Klassiker, die teilweise schon etwas älter sind. Trotzdem muss ich sagen, dass die allermeisten von ihnen auch Kinder von heute genauso gut ansprechen, als ob sie eben erst publiziert wurden. Das liegt daran, dass sie eben zeitlose Inhalte aufgreifen. Trotzdem finde ich den dezenten Retro-Charme sehr schön. Weil die Geschichten von wirklich guten Autoren erzählt sind, sind sie erzähltechnisch ganz toll aufgebaut. Obwohl sie relativ kurz sind, kommt keine Langeweile auf. Aber sie sind auch nicht so aufregend, dass man mit Alpträumen rechnen müsste. Sie sind also auch prima als Gutenachtgeschichten geeignet. So eine gelungene Kombination habe ich bei kurzen Kindergeschichten selten gesehen!

Bei Eltern aus den neuen Bundesländern sind die enthaltenen Geschichten längst Klassiker und viele sind heiß geliebt. Eltern aus den alten Bundesländern kennen die Geschichten nicht aus ihrer eigenen Kindheit und ich habe sie auch erst mit meinen Kindern entdeckt. Jetzt erschreckt aber bitte nicht. Die Geschichten enthalten keine politische Propaganda oder ähnliches. Es ist alles völlig kindertauglich. Wenn man nicht weiß, woher die Geschichten kommen, würde man das kaum erraten können. Ich habe es nicht bereut, mich auf dieses Experiment eingelassen zu haben. Ich kann es voll zur Nachahmung empfehlen, seinen Kindern diese Geschichten vorzulesen. Ich finde, es hat sich für mich und die Kinder durchaus gelohnt, diese Geschichten kennen zu lernen und ich finde es schön, dass sie das Beste aus beiden Welten kennen lernen.

Welche Geschichten bekommt man hier?

Für alle, die die Geschichten nicht kennen, fasse ich den Inhalt ganz kurz aus Elternsicht zusammen und schreibe bei einigen Geschichten, was diese für ein Kind bringen, wenn man sie seinen Kinder vorliest.  Die Geschichten sind für Kinder zwar alle mindestens unterhaltsam, einige aber thematisieren für Kinder wichtige Themen und lohnen sich auch zum gezielten Einsatz. Ich hoffe meine Zusammenfassung des Inhalt und meine Rezension hilft auch anderen Eltern, die passende Geschichte für ihr Kind zu finden. Falls nach dem Lesen des Artikels noch Fragen offen bleiben, nutzt doch einfach mein Kontaktformular! Die Reihenfolge der Geschichten hier im Beitrag entspricht der Anordnung im Buch und stellt keine Wertung dar.

"Vom Jochen der nicht aufräumen wollte" Autor: Edith Bergner, Illustration: Ingeborg Meyer-Rey

Der kleine Jochen ist wie viele Kinder: Er will seine Spielsachen abends nicht aufräumen und lässt es sogar kaputt herum liegen. Eines Nachts träumt er, dass sein Spielzeug beschließt, abzuhauen, weil es von Jochen so schlecht behandelt wird. Nein, es ist nicht nur ein Traum. Morgens ist sein Spielzeug tatsächlich weg. Jochen bereut, was er getan hat und macht sich mit einer Freundin zusammen auf die Suche, sein Spielzeug wieder zu finden.

Kinder können sich da ganz gut einfühlen, dass Teddy und Co. darunter leidet, wenn es schlecht behandelt wird. Das schafft sicher mehr Einsicht, als lange Predigten endlich aufzuräumen. Zum Ordnungsfanatiker wird ein Kind durch die Geschichte sicher nicht, aber sie zeigt ganz gut erkennbar, wie man sich richtig verhält, denn das richtige Verhalten lernt Jörg im Verlauf der Geschichte. Die Kinder können sich am Vorbild orientieren.

Der pädagogische Zeigefinger blitzt hier deutlich durch die Geschichte. Heute würde man das vielleicht subtiler schreiben, aber immerhin ist es für Kinder sehr deutlich. Ein wenig altmodisch sind auch einige Wörter. Jochen wird zum Beispiel ein Liederjan genannt. Das Wort dürfte heute kaum noch einen Kind geläufig sein, es ist aber schnell erklärt und immerhin schöner als "Schlampe". Die Namen der Spielzeuge erinnern ein wenig an Bauer sucht Frau. So heißt beispielsweise der Teddy Bär Brummelmähr und die Trommel Wumbumbommel. Für Erwachsene wirkt das vielleicht ungewohnt, die Kinder haben aber Spaß an den Lautmalereien. Ebenso an den kurzen gereimten Passagen, die im Text eingebaut sind. 

"Mischka, der Bär" ein russisches Volksmärchen, Illustration: Ingeborg Meyer-Rey

Die zwei Mädchen Mascha und Dascha leben bei ihrer Großmutter. Nacheinander werden sie beim Sammeln im Wald vom Bären Mischka gefangen, als sie vom Weg abkommen und in seinem Bau als Wirtschafterin gehalten. Die beiden halten zusammen überlisten ihn, so dass sie gerettet werden. Das Märchen erinnert zwar ein wenig an Rotkäppchen, läuft aber gänzlich unblutig ab. 

Wenn man zusammenhält, dann schafft man mehr, als als einzelner und auch ausweglos erscheinende Situationen können gemeistert werden.

"Der kleine Angsthase" Text und Illustration: Elizabeth Shaw

Der kleine Angsthase wohnt bei seiner ängstlichen Oma, die ihm noch zusätzlich vor allem Angst macht. Die Kinder meiden die ängstliche Spaßbremse und gute Ratschläge, mutiger zu werden fruchten nicht. Da kommt der Fuchs ins Hasendorf und stellt den Angshasen vor eine Probe. Jetzt muss er Verantwortung für ein noch kleineres Hasenkind übernehmen und wächst über sich hinaus. Mit einer List besiegt er den stärkeren Fuchs.

Eine Geschichte gegen das Schubladendenken. Welches Kind hat nicht immer wieder mal Angst: Gespenster, ältere Kinder, alleine im Kindergarten bleiben und so weiter. Situationen gibt es immer wieder, in denen Eltern ihre Kinder ermutigen wollen, eine schwierig erscheinende Situation anzugehen. Wenn es sogar so ein kleiner Hase schafft, dann schaff das Kind es bestimmt. Und süß ist die Geschichte alle mal, wie der Hase den Fuchs übertölpelt, auch ganz ohne Anlass für Zwischendurch.


"Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt" Autor: Hannes Hüttner, Illustration: Gerhard Lahr

Die Feuerwehrleute wollen ihre Pause genießen, aber ständig brennt es oder jemand bringt sich in Gefahr und braucht die Hilfe der Feuerwehr. Und jedes Mal, wenn die Feuerwehrleute wieder am Pausentisch sitzen und Wachtmeister Wasserhose die Stullen kontrolliert, fällt der ewig hungrige und spindeldünne Wachtmeister Meier auf.

Toll für kleine Feuerwehrfans, ganz undramatisch einen Tag bei der Feuerwehr mit zu erleben. Ganz nebenbei lernen die Kinder, mit Feuer vorsichtig umzugehen und nicht wie Oma Eierschecke den Ofen offen stehen zu lassen. Da immer mehr Haushalte wieder Öfen zu Hause haben, ist das durchaus wieder Zeitgemäß. Aber die Geschichte eignet sich auch gut als gut begreifbares Beispiel, dass man mit jeglicher Art Feuer vorsichtig umgehen sollte.

Die Geschichte sollte man nicht unterschätzen. Der Aufbau mit den vielen Versuchen, endlich Brotzeit zu machen spricht kleine Kinder unheimlich an, wir müssen sie immer und immer wieder lesen und unser Kind kennt sie schon teilweise auswendig.

"Bibi" Autor: Ingeborg Feustel, Illustration: Eberhard Binder

Nein, nicht Bibi Blocksberg. Bibi ist ein kleines Mädchen, das in einer Litfaßsäule mit einem kleinen blauen Schweinchen namens Jo wohnt und Wäsche waschen will. Es ist ein heißer Sommertag und sie will im Waschtrog Wäsche waschen, aber immer kommt was dazwischen. Zuerst trinkt ein Pferd den Trog leer, dann kommen immer mehr Tiere, die daraus trinken, oder im Trog baden wollen oder gerettet werden müssen.

Manchmal gibt es Dinge im Leben, die wichtiger sind. Bibi erkennt, dass es wichtiger ist, den Tieren zu helfen und man dafür eigene Pläne auch eine Weile zurück stellen kann. Bis es wieder regnet und die Tiere den Waschtrog nicht mehr brauchen. 

"Heiner und seine Hähnchen" Autor: Benno Pludra, Illustration: Ingeborg Meyer-Rey

Heiner ist vier Jahre alt und soll seine drei kleinen Hähnchen versorgen. Sie brauchen frischen Sand für Hühnerhäuschen. Dazu muss er an den Meeresstrand gehen und Sand sammeln. Da gibt es so viel entdecken und er vergisst, warum er los gezogen ist und schläft am Strand ein. Die Hähnchen ziehen los, Heiner zu retten. Heiner schämt sich, und schwört sich, künftig besser für seine gefiederten Freunde zu sorgen.

Viele Kinder wollen Haustiere. Je kleiner die Kinder sind, desto schneller liegt die Verantwortung dann bei den Eltern. Die Geschichte zeigt Kindern ganz einfühlsam, wie es den Tieren geht, wenn sie nicht richtig versorgt werden, ohne zu sehr den Zeigefinger zu erheben. Ganz nebenbei lernen die Kinder noch ein kleine Bisschen über die Hühnerhaltung und lernen andere Vögel wie den Kiebitz, den Regenpfeifer und die Möwe kennen.

"Vom Hahn der auszog, Hofmarschall zu werden" Autor: Werner Heiduczeck, Illustration: Wolfgang Würfel

Ein Hahn ist derart in sich und sein Spiegelbild verliebt, dass er vergisst zu krähen. Er steigert sich immer weiter in seine Eitelkeit hinein. Als er von einem König hört, der einen neuen Hofmarschall sucht, der schön und klug sein müsse, hält er sich für den Auserwählten und verlässt Haus und Hof für seine fixe Idee. Der König bringt ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und er kommt wieder nach Hause.

Wer etwas geleistet hat, kann auf sich stolz sein. Der Hahn aber leistet nichts besonderes, außer zufällig schön zu sein. Und wer erfolgreich sein will, muss sich anstrengen und braucht Talent. Der Hahn zeigt das ganz plakativ vor, wenn auch sein Weg recht hart ist, den er gehen muss.

"Brüderchen Vierbein" Autor: Eva Strittmatter, Illustration: Ingeborg Meyer-Rey

Ein kleines Mädchen lebt mit seiner offensichtlich allein erziehenden Mutter in großer Armut und muss tagsüber alleine bleiben. Statt mit einer Puppe spielt es mit einem Stück Holz, dass es sein Brüderchen sei. Es rettet drei Tiere und pflegt sie gesund, sehr zum Widerwillen der Mutter, die so schon kaum weiß, wie sie die zwei Menschen ernähren soll. Am Ende der Geschicht tropfen ihre Tränen auf den Holzscheit und es geschieht ein kleines Wunder.

Die Geschichte könnte auch eines der klassischen Märchen sein, wenn man es so liest. Das Mädchen hat ein gutes und liebevolles Herz und am Ende bekommt sie ihren Herzenswunsch erfüllt. Es ist einfach wunderschön märchenhaft und ich finde es schade, dass die kleine Geschichte doch noch recht unbekannt ist.


"Häschen Schnurks" Autor: Harald Hauser, Illustration: Karl Schrader

Herr Storch ist der alte Apotheker der Waldapotheke. Er hat es einfach nicht mehr geschafft, die nötigen Kräuter für die Apotheke zu sammeln und die kranken Tiere benötigen dringend Kräutermedizin. Der Hase Schnurks und seine Brüder Knickohr, Eins, Zwei und Drei beschließen dem Apotheker zu helfen. Wenn da nur nicht der Lügenfuchs und der Keiler wären! Zum Glück finden sie einen starken Verbündeten. 


"Vom Dorle, das nicht schlafen wollte" Autor: Helga Renneisen, Illustration: Eberhard Binder

Die kleine Dorle will nicht schlafen. Als sie mit Schreien keinen Erfolg hat, steht sie einfach auf und will spielen. Es merkt ja keiner, denn die Eltern sind ins Kino gegangen. Da kommt das Weckermännlein und nimmt sie auf einen Rundflug mit ihrem Spielzeugflugzeug mit. Sie suchen jemanden, der Dorle sagen kann, ob sie schon schlafen soll. Die Schuluhr erklärt ihr schließlich, warum sie längst ins Bett gehört.

Da merkt man dann deutlich das Alter der Geschichte. Heute würde man ein fünfjähriges Kind nicht mehr nachts alleine lassen, wenn es schreit um ins Kino zu gehen. Wenn Kinder zu Ängsten vor dem Alleinsein in der Nacht neigen, sollte man mit dieser Geschichte vielleicht noch etwas warten.


"Ein Teufel namens Fidibus" Autor: Günter Spang, Illustration: Werner Klemke

Fidbus ist ein kleiner Teufel, der im Meer wohnt. Der Oberteufel Quacklabrack verlangt von den kleinen Teufeln, dass sie Schiffe anzünden sollen, sie im Meer kentern lassen sollen oder Eisberge gegen Schiffe steuern. Für Fidibus ist das nichts, denn er erkennt, dass das böse ist und die Seeteufel keiner Leiden kann, weil sie böses tun. Als er gegen die Regeln verstößt, bringt ihn die anderen Seeteufel gegen sich auf und wird von den anderen Tieren gerettet und versteckt.

Sich an Regeln halten ist gut, so lange die Regeln gut sind. Die Geschichte zeigt Kindern den Unterschied zwischen gutem Benehmen und Kadavergehorsam. Und Fidibus wird glücklich dadurch, dass er sich ethisch vorbildlich verhält, obwohl er gegen Seeteufeltraditionen verstößt. Eine außergewöhnliche Kindergeschichte.



"Vom Jörg, der Zahnweh hatte" Autor: Hanna Künzel, Illustration: Günter 

Schmitz

Alle Kinder naschen gern und viele putzen ungern Zähne. So auch der kleine Jörg, der deshalb von allen Schleckerjörg benannt wird. Da kommt das winzige Zahnwehmännlein und sorgt für Zahnschmerzen. Doch der Zahnarzt hilft ihm. Jörg lernt daraus und pflegt seine Zähne jetzt ordentlich.

Eine schöne Geschichte, die Kindern phantasievoll zeigt, warum Zähneputzen sinnvoll ist.


"Hirsch Heinrich" Autor: Fred Rodrian, Illustration: Werner Klemke

Hirsch Heinrich ist in China in der Freiheit aufgewachsen und lebt seit einiger Zeit im Tierpark. Die vielen Kinder vor dem Gitter lenken ihn ab. Als aber der Winter kommt und die Besucher weniger werden, leidet er. Als am heiligen Abend kein Kind mehr kommt reißt Heinrich aus und erkundet die Freiheit. Doch die ist nicht so, wie er es sich erwartet hat.


"Das Huhn Emma ist verschwunden" Autor: Hannes Hüttner, Illustration: Erich Gürtzig

Nele sitzt mit ihrem Opa auf der Bank. Opa erzählt ihr, dass das Huhn Emma morgens nicht im Stall war. Beide überlegen, was geschehen sein könnte. Nele entdeckt unter einem Baum braune Feder. Und was bedeutet das? War das der Fuchs? Was könnte Emma passiert sein? Hat der Fuchs Emma etwas angetan? Oder konnte Emma den Fuchs listenreich austricksen?

Eine sensible Geschichte über den Tod, auch wenn nie direkt fest gelegt wird, dass Emma wirklich tot ist. Die Geschichte nähert sich dem Thema sehr einfühlsam, ohne die kindlichen Gefühle zu überlasten.


"Das Wolkenschaf" Autor: Fred Rodrian, Illustration: Werner Klemke

Christine ist eine Träumerin und wünscht sich, die Sprache der Tiere zu verstehen. Als sie mit ihrem Dackel Hugo zur Waldwiese geht, trifft sie das kleine Schäfchen Zirri. Das ist vom Himmel gefallen und ist ein kleines Wolkenschaf, das mit Christine spricht. Es will wieder nach Hause in die Wolken. Aber wie rettet man nur ein Wolkenschaf? Christine macht sich auf den Weg und gibt ihr bestes.

Manchmal muss man die Lebewesen, die man liebt ziehen lassen. Auch wenn das richtig ist, fällt das Kindern ganz schön schwer.


"Taps und Tine" Autor: Hannes Hüttner, Illustration: Gertrud Zucker

Eine kleine Geschichte aus dem Alltag der Kinder Taps und Tine. Am Ende der Geschichte gehen beide in die Kinderkrippe und in den Kindergarten. Diese Geschichten von Taps und Tine wirken allerdings durch mehr Illustrationen in einem einzelnen Band als klassisches Bilderbuch viel beeindruckender.

"Troddel, Taps und Tine"  Autor: Hannes Hüttner, Illustration: Gertrud Zucker

Taps und Tine basteln mit ihren Eltern einen Drachen und lassen ihn steigen. Tine, die ältere der Kinder muss den Drachen mit aller Kraft halten. Beide Kinder wickeln zu viel Schnur ab und da passiert es. Der Drache stürzt ab. Papa repariert den Drachen.  Der kleine Taps will den Drachen auch mal halten. Was dann passiert, lässt sich für Eltern leicht erraten.


"Hähnchen Schreihals" Ukrainisches Volksmärchen, Illustration: Erich Gürtzig

Das Märchen erinnert an die Fabel von der Grille. Das Mäuschen Singschön und das Mäuschen Springschön möchten etwas Weizen von Hähnchen Schreihals haben. Doch der Hahn war der einzige, der während der Ernte gearbeitet hat. Ob die Mäuschen, die nur gesungen und getanzt haben, etwas vom Getreide abbekommen?


"Die drei Cäcilien" Autor: Günther Feustel, Illustration: Erich Gürtzig

Die Drillingsmädchen Anka, Beate und Cäcilie sehen sich so ähnlich, dass alle sie nur die drei Cäcilien nennen. Sie erleben, wie die Katze Junge bekommt, der Igel mit seinen Kinder im Garten umher streift, und die Igel schließlich plötzlich verschwunden sind.


"Die Schwalbenchristine" Autor: Fred Rodrian, Illustration: Werner Klemke

Die Bauarbeiter wollen eine alte Ruine sprengen, doch darin haben die Schwalben Nester gebaut und gerade Jungvögel. Die Kinder rund um Christine wollen verhindern, dass die Vögel bei den Bauarbeiten sterben müssen. Nur wie stellt man das an, wenn die Feuer von einem dringenden Brandeinsatz zum nächsten muss und keine Zeit für Tiere hat? Die Idee, die sie entwickeln ist absolut abenteuerlich. Wird sie klappen?

"Antonella und ihr Weihnachtsmann" Autor: Barbara Augustin, Illustration: Gerhard Lahr

Die kleine Antonella lebt in Italien und wartet vergebens, dass ihr Wunschzettel vom Weihnachtsmann abgeholt wird. Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als ein Paar rote Rollschuhe. Ihre Eltern sind zu arm, um ihr den Wunsch zu erfüllen. Da holt sie sich den zehn Jahre alten Gino zur Hilfe, der alles weiß. Der hat die Idee, einen Brief an den Weihnachtsmann zu schreiben. Aber die Post will den Brief mit fehlender Adresse nicht versenden. Ob der Brief doch noch irgendwie zum Weihnachtsmann kommt? Und wird ihr Wunsch erfüllt?

Eine schöne Geschichte über Weihnachten und Wünsche die nicht so leicht erfüllt werden können, obwohl sie eigentlich gar nicht so groß sind. Wenn Weihnachtswünsche heute immer größer werden ist das eine schöne Möglichkeit, den Kindern zu zeigen, dass längst nicht für alle Kinder zu Weihnachten alle Wünsche erfüllt werden.


"Jana und der kleine Stern" Autor: Werner Heiduczek, Illustration: Karl-Heinz Appelmann

Die kleine Jana grüßt jeden Abend zur Bettzeit ihren Stern am Himmel. Eines Tages lehnt der sich zu weit aus seinem Fenster und purzelt geradewegs in Janas Zimmer. Wenn er nicht noch in dieser Nacht wieder in den Himmel an seinen Platz kommt, erblindet er bei Sonnenaufgang. Jana beschließt, ihm zu helfen. Aber wer kann so hoch bis zu den Sternen fliegen und Janas Stern helfen?


"Der Star im Apfelbaum" Autor: Edith Bergner, Illustration: Ingeborg Meyer-Rey

Mitten im schmuddligen Märzwetter landet der Star im Garten von Babett und verkündet den Frühling. Doch keiner glaubt ihm bei dem Regen. Als nach einer Woche Starengesang der Frühling immer noch nicht da ist, reagiert Babett genervt und bittet den Star, doch was anderes zu singen. Der erschrickt und versucht ihren Wunsch zu erfüllen. Ob da der Frühling kommt, wenn der Star etwas anderes singt?


"Bella Belchaud und ihre Papageien" Autor und Illustration: Elizabeth Shaw

Bella Belchaud ist mittlerweile älter. Als junge Frau war eine berühmte Schauspielerin, doch leider macht sich mittlerweile die Senilität breit. Die Texte zu merken ist gar nicht mehr so leicht. Gut, dass sie drei kluge, sprechende Papageien hat. Sie vertreibt sich die Zeit, indem sie ihren Papageien ihre Lieblingsstücke beibringt. Eines Tages sucht das Theater vor Ort eine Schauspielerin. Sie bekommt die Rolle und lässt sich von einem Papagei unterstützen. Immer wenn sie einen Satz vergisst, souffliert der Papagei. Das klappt prima, bis sie eines Tages den falschen Papagei mit ins Theater nimmt und der Schwindel auffliegt. 

Die Geschichte ist enorm kreativ, ich kenne keine vergleichbare. Außerdem eignet sie sich prima mit Kinder zu sprechen, wenn ein älterer Verwandter langsam eine Demenz entwickelt und sich nicht mehr so gut erinnern kann. 

Fazit:

Diese Geschichten empfehle ich auf jeden Fall für alle Kinder. Mir machen die meisten einfach viel Spaß beim Vorlesen. Die Geschichten sind schön und kindgerecht. Gewalt oder Horror wird nicht thematisiert, so dass sie sich auch schon für die Kleinsten eignen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist einfach toll. Von mir gibt es für diesen Band eine ganz klare Kaufempfehlung.

Auch wenn die Geschichten sehr unaufgeregt und ohne großen Medienrummel daher kommen, finden sich in dem Buch und in dem Nachfolgeband einige Juwelen, die mittlerweile die erklärten Lieblingsgeschichten unserer Kinder sind. Vielleicht geht das ihrem Kind ja auch bald so?


Von allen, die bis hier her gelesen haben verabschiede ich mich mit herzlichen Grüßen,

Cecilia









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