Nicht immer hält Spielzeug auch das, was es auf den ersten Blick verspricht. Ich sehe genau hin!

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Samstag, 13. Dezember 2014

Kindern einen eBook Reader schenken? Wozu das denn?

Lesen ist gefährlich!

Ihr habt sicher schon einmal die Tüten vom S. Fischer Verlag gesehen, die sinngemäß genau diese Warnung aussprechen: Die Dummheit ist durch Lesen extrem gefährdet. Dann solltet ihr doch wissen, worauf ihr euch einlasst. Und noch schlimmer: Lesen kann sogar süchtig machen.  

Wollt ihr das wirklich euren Kindern antun? Und überlegt ihr wirklich ernsthaft, mit einem eBook Reader noch mal nachzuhelfen, diese Gefahr zu vergrößern?  Oder sollte man von eBook Readern für Kinder nicht besser die Finger lassen? Denkt ihr auch gerade darüber nach, so ein modernes Ding einem Kind zu schenken? Dann seid ihr herzlich eingeladen, weiter zu lesen, wie groß die Gefahr ist.


Wie groß ist die Gefahr wirklich?

Die Gefahr, dass Kinder heutzutage lesesüchtig werden, ist geringer denn je. Es gibt so viele Medien, die da rund um die Uhr in Konkurrenz zum Buch stehen. Die Gefahren für ein Kind sind durch Lesekompetenzen, die nicht altersgemäß entwickelt sind weitaus höher, als von einer Lesesucht zu erwarten sind. Gut lesen zu können ist ein wichtiger Baustein für den Schulerfolg.

Abgesehen davon: Lesen macht einfach unheimlich viel Spaß, wenn man erst mal die erste mühselige Phase als Leseanfänger überwunden hat.

Welche Gerätetypen eignen sich für Kinder? 

Hier in dem Artikel auf die einzelnen Geräte einzugehen, würde den Rahmen sprengen. Schaut doch immer wieder mal bei mir vorbei, denn ich werde hier bald mehrere Geräte in eigenen Beiträgen genauer ansehen. Das ist dann viel übersichtlicher.

Warum nun ein eBook fürs Kind?

Lesen lernt man durch häufiges und regelmäßiges Lesen. Das ist beim Lesen nicht anders, als beim Sport oder beim Erlernen eines Instruments. Regelmäßiges Training hilf! Damit ein Kind lesen übt, muss man das Lesen irgendwie schmackhaft machen. Denn Kinder beschäftigen sich normalerweise besonders intensiv mit dem, was ihnen Spaß macht. eBooks können da vieles erleichtern.

Die Verpackung, also so ein Reader, ist einfach mal unübertroffen cool. Gerade für Kinder, die gern technische Geräte mögen, oder denen gedruckte Bücher peinlich sind, ist das schon ein Anreiz, ein Buch in die Hand zu nehmen. Wir Erwachsenen haben da manchmal noch Vorbehalte, weil man eben an gedruckte Bücher gewöhnt ist und sich an das neue Gefühl nicht so leicht gewöhnt wie ein Kind. Probiert also einfach mal aus, wie ein Kind auf ein eBook reagiert. Positiv? Das ist doch schon mal ein deutliches Signal.

Ist das eigene Kind schon eine richtige Leseratte, dann hilft das eBook Platzproblem mit den vielen Büchern zu Hause zu regeln. Auf einen Reader passen tausende Bücher. Das entlastet sowohl die Regale zu Hause, als auch das Reisegepäck.

Immer mehr Bibliotheken bieten einen Leihservice für elektronische Bücher an. Dafür benötigt man natürlich einen Reader. Der Vorteil für Familien ist hier, dass die Bücher nach einer gewissen Leihfrist einfach elektronisch blockiert werden. Damit entfallen die Kosten für Mahngebühren, denn das Kind und die Eltern müssen nicht mehr an die Rückgabefrist denken. Das kann richtig Geld sparen. Und elektronische Bücher können auch nicht in den Tiefen des Kinderzimmers verschwinden. Lästige Suchaktionen nach Büchern, die hinters Bett gefallen sind, fallen damit weitgehend weg.


Wie können eBook Reader Kindern helfen?


Leseanfänger und ungeübte Leser haben mit zwei Dingen die meisten Probleme.

1. zu lange Wörter und komplizierter Satzbau
2. zu kleine Schrift oder ungewohnte Schrifttype
3. unbekannte Begriffe
4. Wenn es gerade langweilig ist, hat man kein Buch dabei oder hat das einzige mitgebrachte ausgelesen.

Den Text können eBook Reader natürlich nicht verändern. Daher sollte man vor dem Kauf eines Readers auch nachsehen, ob der favorisierte Reader auch Zugang zu einem Buchhändler hat, der auch genug altersgerechten und spannenden Lesesstoff anbietet. Genau wie beim gedruckten Buch muss man natürlich noch darauf achten, dass man das Kind mit dem Buch nicht überfordert. Eventuell ist dann ein anderes Gerät für das Kind besser, wenn das Buchangebot zu dünn ist.

Bei der Schrift können eBook Reader nicht nur Senioren helfen. Bei gedruckten Büchern habe ich es schon häufiger erlebt, dass eine Geschichte eines meiner Kinder interessiert hätte, das Buch aber zurück ins Regal wanderte, weil die Schrift zu klein war und das Lesen damit noch zu anstrengend war. Es braucht einige Monate bis Jahre Übung, bis Kinder auch mit kleinerer Schrift klar kommen. Bei eigentlich allen mir bekannten Readern kann man die Schriftgröße großzügig einstellen. Das hilft dann sogar Kindern mit Sehbehinderung weiter.

Lesen erweitert unheimlich den Wortschatz der Kinder, weil sie sich mit unbekannten Wörtern auseinander setzen müssen. Klar, man kann auch andere Menschen fragen, was das Wort bedeutet. Das ist nach wie vor richtig. Aber nicht immer steht auch jemand zur Verfügung, der die Frage beantworten kann. Einige Reader bieten daher die Möglichkeit, Wörterbücher zu installieren, oder im Internet zu suchen, um eine Erklärung zu erhalten. 

Die Geräte sind so klein, dass sie in fast jede noch so kleine Tasche passen und wiegen nur sehr wenig. Daher sind sie perfekt für unterwegs, wenn man zum Beispiel zum Arzt geht und im Wartezimmer die Zeit schneller vergehen soll. Da unheimlich viele Bücher auf so ein Gerät passen und die Akkulaufzeiten je nach Gerät ziemlich lang sind, hat man auch selten Probleme damit, dass der Lesestoff ausgelesen oder nicht verfügbar ist, wenn man lesen will.

Sind die Geräte nicht viel zu empfindlich für Kinderhände?

Da kann man schwer alle Reader über einen Kamm scheren. Die Displays mit eInk Technologie sind nach meiner Erfahrung erstaunlich robust und neigen nicht so schnell wie Handydisplays dazu zu brechen. Gegen das Verkratzen schützen passende Displayschutzfolien. Und für einige Reader, die ein farbiges Display haben, gibt es mittlerweile auch dicke Silikonhüllen, die das Gerät kindertauglich machen. Da ist das dann nicht so schlimm, wenn das Gerät mal versehentlich herunter fällt.

Wie alt sollten die Kinder mindestens sein?

Für Säuglinge und Kleinkinder, die noch alles in den Mund stecken oder einspeicheln ist ein eBook Reader eine schwierige Sache. Da sind Bücher aus Pappe, die man anfassen und auch ruppig behandeln kann die bessere Alternative. Feuchtigkeit mögen elektronische Geräte generell nicht so gerne.

Wenn die Kinder in einem Alter sind, dass sie mit Büchern klarkommen, die Papierseiten enthalten, dann können sie auch mit einem Reader klar kommen. Aber in dem Alter würde ich sie noch gut beaufsichtigen. Die Einsicht, wie viel so ein Gerät kostet, ist bei Kindern vor der Einschulung noch nicht zu erwarten. Und der kindliche Experimentierdrang bringt manchmal schon komische Ideen hervor. Da würde ich nicht erwarten, dass sie alleine immer sachgerecht mit einem Reader umgehen können. Zudem ist in der Altersklasse eher ein Reader mit Farbdisplay geeignet. Eigentlich farbige Bilderbücher sind in Schwarz-Weiß nämlich längst nicht so schön, wie in Farbe. 

Toll ist auch, dass es mittlerweile interaktive Bilderbücher gibt, die Spaß machen. Doch dafür benötigt man schon wieder einen Reader, der eher ein Tablet ist. Ein Gerät mit Farbdisplay, das gleichzeitig ein Touchscreen ist und eventuell auch Töne ausgeben kann ist hier von Näten. Trotzdem finde ich, sind gedruckte Bilderbücher in dem Alter noch unersetzlich und höchstens nett zu ergänzen.

Sobald die Kinder anfangen zu lesen, was zeitlich meist mit der Vorschule oder dem ersten Schuljahr zusammen fällt, werden Reader richtig interessant. Da stellt sich für mich weniger die Frage, ob so ein Gerät generell für Schulkinder geeignet ist, sondern eher, ob passende Bücher erhältlich sind.

Und welche Kinderbücher gibt es für eBook Reader?

Als ich vor mittlerweile rund drei Jahren meinen ersten eBook Reader für mich benutzt habe, gab es noch kaum Kinderbücher. Wenn dann hauptsächlich Klassiker mit abgelaufenen Urheberrecht, die aufgrund veralteter Sprache nicht für jedes Kind geeignet waren.

Mittlerweile ist da viel in Bewegung geraten. Immer mehr Verlage erkennen die Zeichen der Zeit und bieten auch Kinderliteratur in elektronischer Form an. Zudem gibt es jetzt auch schon einige Autoren, die ihre Werke selbst verlegt in elektronischer Form vermarkten. 

Vor dem Kauf des Gerätes würde ich auf jeden Fall prüfen, ob sich das derzeit vorhandene Angebot mit den Interessen meines Kindes deckt. Das ist nämlich wichtig, damit das Lesen Spaß macht.

Ist so ein Reader nicht ganz schön teuer für Kinderhände?


eBook Reader gibt es in verschiedenen Preisklassen. Die Geräte mit eInk Technologie sind  neu schon ab etwa 50 Euro zu haben. Für Geräte mit farbigem Display zahlt man durchaus mehr. Wenn einem der Preis für ein Kind alleine zu happig ist, kann man manche Reader durchaus als Familiengerät verwenden, mit dem mehrere Personen lesen können. Manche Geräte unterstützen das Anlegen von Profilen. Bei anderen kann man Speicherkarten einsetzen. Dadurch relativieren sich die Preise doch schon etwas.

Noch ein Bonus: eBooks sind oft preiswerter erhältlich als gedruckte Bücher. Auf Dauer spart das schon Geld, gerade bei Kindern, die sehr viel lesen.












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